Sozialverhalten:
Zur Paarungszeit setzt sich das Skorpionsfliegen-Männchen auf ein Blatt und stellt seinen Hinterleib in die Höhe. Der aufgestellte Hinterleib sieht wie der Stachel eines Skorpions aus und hat der Fliege ihren Namen gegeben. Mit fächernden Flügelbewegungen macht es auf sich aufmerksam. Das Weibchen nähert sich und nach einigem hin und her sondert das Männchen Nahrungsreste aus und bietet diese dem Weibchen an. Ist das Weibchen von der Nahrung begeistert, beginnt es mit Fressen, das Männchen nutzt die Gelegenheit und beginnt mit der Paarung. Ist die angebotene Nahrungsmenge zu klein, dauert die Paarung 20 bis 30 Minuten. Ist das Angebot reichlich, kann die Paarung bis 2 Stunden dauern.
Das Weibchen nimmt mehrere solcher Angebote an und verpaart sich damit mit mehreren Männchen. Die Anzahl der Spermien bestimmt wer wie viele Eier in der Bruttasche des Weibchens befruchten kann.
Die Natur verhindert so, dass sich schwächere Männchen stark vermehren können und bietet damit auch einen gewissen Inzuchtschutz.
Ca. 4 Tage nach der Paarung legt das Weibchen die Eier an verschiedenen Orten, mit seiner Legeröhre in feuchte Erde.
Die Eier entwickeln sich und nach etwa 10 Tagen schlüpfen die Larven. Bevor sich die Larven verpuppen, wird sie sich 3-mal gehäutet haben.
Larven die aus der zweiten Generation stammen und im Herbst gelegt wurden, verbleiben in einem Vorpuppenstadium und überwintern. Die überwinterten Larven im Vorpuppenstadium entwickeln sich im Frühling zur Skorpionsfliege. Etwa nach zwei Wochen ist die Skorpionsfliege geschlechtsreif und verpaart sich zwischen Mai und Juni. Die Entwicklung der Sommerlarve verläuft schneller, das Vorpuppenstadium wird bereits nach 2 Wochen abgeschlossen und die geschlüpften Skorpionsfliegen sorgen für die Generation im nächsten Jahr.