Beschreibung:
Der Kartoffelkäfer war ursprünglich in Colorado Amerika zuhause. Seine Futterpflanze war die Büffelklette. Mit den ersten Siedlern und den neu angelegten Kartoffelfeldern, fand er ein neues Nahrungsangebot, die Blätter der Kartoffel. Die Knollen bleiben unberührt.
Ab 1877 wurde der Kartoffelkäfer erstmals in den Häfen von England und Rotterdam bemerkt. Vermutlich konnte er sich, mit Hilfe der Binnenschifffahrt, in ganz Europa ausbreiten. Bereits im selben Jahr seiner Entdeckung in Europa wurde er auch in Deutschland am Rhein festgestellt.
Mit grosser Anstrengung, versuchte man die Plage einzudämmen. Erfolglos, 1887 und 1914 kam es zu grossen Kartoffelernteausfällen und teilweise zu Hungersnöten. Die Weltkriege verhinderten eine nachhaltige Bekämpfung und der Kartoffelkäfer breitete sich rasant aus. 1945 reichte sein Verbreitungsgebiet bereits bis zur Elbe, 1960 war bereits Polen erobert und Russland erreicht.

Der Kartoffelkäfer frisst lediglich die Blätter der Kartoffelstaude, aber die Knolle stirbt dabei ab. Angefressene Blätter strömen einen Duftstoff aus, welcher durch die Kartoffelkäfer wahrgenommen wird. Es genügt, wenn einige Käfer ein Kartoffelfeld gefunden haben um alle anderen in der Umgebung anzulocken. Ernteausfälle bis zu 50% sind möglich.
Kartoffelkäfer sind recht gute Flieger, können problemlos ihre Standorte wechseln und Flüsse oder Seen überqueren.
Mit Insektiziden ist ihnen nur schwer beizukommen und natürliche Feinde haben sie in Europa keine. Die Forschung versucht, durch gezielt gezüchtete Krankheitserreger, die nur den Käfer befallen, das Problem loszuwerden.

In der ehemaligen DDR wurde während des kalten Krieges behauptet, der Käfer sei aus Flugzeugen, auf ihrem Gebiet, abgeworfen worden, um die Ernten zu vernichten. Die Propaganda versuchte Ernteausfälle und Nahrungsknappheit auf diese Weise zu vertuschen. Der Kartoffelkäfer erhielt den Beinamen Amikäfer.